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Band 1

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Demokratische Momente

 

„Demokratische Momente“ macht den Auftakt einer Reihe, die in Texten und Bildern ein facettenreiches Bild der Gegenwart des Staates Liechtenstein sowie der liechtensteinischen Gesellschaft und Kultur entstehen lässt. Dieses narrative Langzeitprojekt dokumentiert und kommentiert mit den Mitteln der literatur- und kulturwissenschaftlichen Erzählforschung Erinnerungen, Erfahrungen und Ereignisse der jüngsten Vergangenheit: Wirklichkeitserzählungen erschließen das narrative Reservoir der Erzählgemeinschaft, formen die Kollektivbiographie einer Generation und beeinflussen die Erzählverhältnisse im Land (Müller-Funk, 2008). Ein wesentliches Merkmal jeder Gemeinschaft, so unsere auf den Einsichten der aktuellen Erzähl- und Gedächtnisforschung fußende Überzeugung, ist das, was Ansgar Nünning als das „Repertoire an Erzähl- und Interpretationsmustern“ einer Kultur bezeichnet hat.[i] Uns interessiert dabei die „Froschperspektive“, das, was gesagt gehört, der Blickwinkel von unten. Subjekte sollen ins Erzählen kommen. Daraus versprechen wir uns wichtige Aufschlüsse zu Land- und Herrschaft, insbesondere:

 

  • Einsichten in Lebensrealitäten von „gewöhnlichen“ Menschen in Liechtenstein, die ansonsten in der Wissenschaft nicht zu Tage treten.

  • Einsichten in den privaten und persönlichen Lebensalltag, der weder in Zeitungen, Reden, Statistiken, Umfragen vorkommt.

  • Einsichten in Hoffnungen, Gefühle, Wünsche, Enttäuschungen, Familiengeschichten und persönliche Erfahrungen.

  • Einen Fundus von Erzählungen und Bilder.

  • Geschichtsschreibung sowohl in den Worten der erzählenden Menschen, wie auch im „Stoffwechsel“ ihrer Bebilderung.

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Nicht zuletzt ist mit diesen Büchern aber auch die Hoffnung verbunden, zu einer offenen und fairen Kommunikationskultur beizutragen. Wir haben uns daher bewusst für eine Forschungsmethode entschieden, die auf zwischenmenschlicher Interaktion beruht.

 

[i] Vgl. Ansgar Nünning 2013, hier S. 37.

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